Bezaubernde Pagoden und berührende Begegnungen

Da bin ich wieder mal... mingalaba! ( = Hallo auf burmesisch ) 
Ich hab mich ja schon laaang nicht mehr gemeldet, dafür gibts heute gaaaanz viel News. Die letzten Wochen war ich in Myanmar, das man früher Burma genannt hat. Dort hab ich viel erlebt, aber Internet um euch zu berichten gabs keins... so, jetzt stürdel ich mal nach, was in der letzten Zeit so alles passiert ist.. hmm...
Start meiner vierwöchigen Myanmar Reise ist die ehemalige Hauptstadt Yangon. Schon bei meiner Ankunft bin ich überwältigt von dem Leben das sich hier auf und entlang der Strassen abspielt. Menschen, Hütten, Hennen, Kühe - hier wird gelebt, gehandelt und transportiert...

Nicht nur entlang der Strassen Myanmars ist dieses bunte Treiben zu beobachten, sondern auch entlang der Bahngleise. Das erleben wir bei einer spannenden Zugfahrt in die Vororte Yangons.

Wie ihr auf diesem Foto sehen könnt, tragen burmesische Frauen gelbe Farbe im Gesicht, die aus Sandelholz gemacht wird und Thanaka heisst. Nicht um sich vor Waudis zu tarnen, sondern um ihre Haut schön sanft zu machen und vor Sonnenlicht zu schützen.
Neben dem bunten Leben bezaubert mich Yangon mit der bekanntesten Pagode und einer der drei grössten Pilgerstätten für Buddhisten in Myanmar - der Shwedagon Pagode.

Nach Yangon gehts weiter nach Bago, der Hauptstadt der Mon, einer ethnischen Minderheit. Hier besuche ich mein erstes buddhistisches Kloster und darf auch gleich bei einer Mönchsspeisung dabei sein... was für ein Erlebnis! Sogar hier werden Facebook-Freundschaften angeboten - wusste gar nicht das auch Mönche "liken" und "friendshippen" .. hihi..

Den Mönchen beim Essen zuschauen macht auch mich hungrig - na dann ab ins nächste Teestüberl. Die Speisekarte ist gross, hmm.. aber was nehm ich denn heute? Burmesisch plappern kann ich mittlerweile ja schon ein bisschen, aber lesen?! Hmm..

Naja, solange ich es schaffe an ein leckers Curry oder gutes Nudelsüppchen zu gelangen ist ja alles paletti... die anderen Leckereien die feil geboten werden (gegrillte Käfer, Schweinsmägensuppe etc. ) treffen nicht so ganz meinen Geschmack.. ;)

Damit wir nicht nur die Mönche in Bago besuchen, statten wir auch den vielen herumsitzenden und liegenden Buddhas einen Besuch ab.

Neben der Shwedagon Pagode ist der Kyaiktiyo (goldener Felsen) eine weitere bedeutende buddhistische Pilgerstätte. Um ihn zu erreichen, quetschen sich Alt und Jung auf einen Truck und plagen sich damit die kurvenreiche Strasse hinauf in die Berge. Na Gott sei dank ist beim Fahrpreis eine "Lebensversicherung" inklusive.. ;)

Nach der Truckfahrt folgt der Fussmarsch.. für marode Füsse und schmerzende Muskeln gibt es hier an kleinen Ständchen Medizin. Diese wird aus Bärentatzen, Affenschädeln, Gemsenhufen/Schädeln und was weiss ich aus was noch gewonnen. Die Flüssigkeit die ihr auf dem Bild seht ist das fertige Serum.. mmmhhh..

Hat man die anstrengende Anreise erst mal hinter sich gebracht, bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf den goldenen Felsen, der einer Legende nach nur durch ein Haar Buddhas vorm Absturz bewahrt wird.







Um die buddhistische Pilgerrunde komplett zu machen, besuche ich auch noch die dritte Pilgerstätte Myanmars, den Mahamuni Buddha, der durch die vielen Goldplättchen, die Pilger an ihm anbringen, bereits leichte Verformungen vorweist.




Hier in Mandalay gibts neben dem Mahamuni Buddha auch sonst noch einiges zu sehen. Da haben wir eine Goldplättchenmanufaktur, das grösste Buch der Welt (dessen gemauerte Seiten in Pagoden gelagert sind), zahlreiche Teestuben und vieles mehr... seht selbst...

Am Abend gibts Komik und Slapstick von den Moustache Brüdern, die sich sogar in Myanmar trauen, kritische Worte über die Regierung zu verlieren und dafür sogar schon öfter eingesperrt wurden. Am nächsten Tag lasse ich es mir mal gut gehen und nehme mir einen Privatchaffeur.. hui.. da wird die Umgebung von Mandalay erkundet. Die vier ehemaligen Königsstädte Mingun, Sagaing, Inwa und Amarapura strahlen auch heute noch einen besonderen Glanz aus.. seht her..

Für ein paar Tage fliehe ich vor der Hitze und begebe mich in die Shan-Berge im Norden Myanmars. Gegen Heimweh gibts Sacher Torte und Kakao beim Zwischenstopp in Pyin U Lwin. Pferdekutschen und Kolonialbauten runden das Europafeeling ab...

So und jetzt wirds richtig schön... nach der jahrelangen Pendlerei zwischen Wien und Vorarlberg war ich wie ihr wisst kein grosser Fan mehr von Zugfahrten, aber diese eine Fahrt ist unbeschreiblich schön und konnte selbst mich wieder in den Zugfahrtbann ziehen...

Zielbahnhof: Hsipaw - hier wandere ich durch Reisfelder und Shan-Dörfer und feiere mit den Einheimischen ein grosses Buddhafest mit Umzug und allem drum und dran!! Yeah..

Eine Nachtbusfahrt später bin ich wieder von den Bergen am See gelandet. Am Inle Lake setze ich mich aufs Boot und lass mich durch schwimmende Dörfer und vorbei an "Einbeinruderern" manövrieren.. schön..

Bagan... was soll ich euch dazu erzählen.. die Schönheit und Einzigartigkeit dieser sich über mehrere Quadratkilometer erstreckenden Pagodenlandschaft mit über 2500 Tempeln und Pagoden ist in Worte gar nicht zu fassen... 3 Tage lang erkunde ich dieses ehemalige Königreich per Rad, e-Bike und zu Fuss und finde viele einsame und ruhige Plätzchen um die Stimmung auf mich wirken zu lassen...

Die letzten Tage bräune ich meinen Bauch an einem einsamen Strandabschnitt. Bei einer einheimischen Familie darf ich noch einmal die aussergewöhnliche Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit der Burmesen erfahren. Diese letzte intensive Begegnung geht nicht nur mir, sondern auch Marissa und Johannes sehr nahe... Danke Myanmar, für unvergessliche 4 Wochen!